Der Einsatzalarm kam am frühen Nachmittag. Wir sollten in der Gebiet der anderen Rettungswache der Stadt fahren. In der dortigen Berufsschule einer anderen Hilfsorganisation sei eine Kniescheibe ausgekugelt worden. Wir sind also dorthin gefahren, haben unser Zeug geschnappt und Richtung Eingang geeilt. Dort wurden wir schon von Schülern (beziehungsweise Notfallsanitäter-Azubis im 2. Lehrjahr) empfangen. Zwei von denen standen an der Tür. Als wir mit der Trage kamen, ging die heftige Diskussion der beiden los, um unsere Trage in den Aufzug passen würde oder nicht. Von der Größe des Treppenhauses her war uns klar, dass es nicht passen würde.
„Im ersten Stock, dann rechts und die erste Tür wieder rechts“, so wurde uns der genaue Ort erklärt. Mein Kollege ging voraus und öffnete die Tür: Eine Person lag auf dem Boden und ca. 20 weitere standen drum herum. Da wir dachten, wir seien in ein Fallbeispiel gestolpert, schloss mein Kollege die Tür wieder. Kurz darauf kam einer aus dem Saal heraus und informierte uns, dass wir schon richtig seien.
Die Versorgung an sich ist nichts spektakuläres, der Patient hatte auch schon einen Zugang und war einigermaßen gut gelagert, sodass für uns kaum Arbeit blieb. Der Notarzt leitete eine Analgesie ein und renkte die Kniescheibe direkt vor Ort wieder ein. Zur Sicherheit nahmen wir den Patienten aber mit ins Krankenhaus. Bei der Vorbereitung vom Transport und dem Transport über die Treppe zum Auto bekamen wir viel Unterstützung von den ganzen motivierten Azubis.